Dienstag, 19. Februar 2008

Ruta Cuarenta - Auf dem Weg nach Patagonien...

Wer glaubt, einsame und verlassene Stueckchen Erde zu kennen, war wohl noch nie in Patagonien. 2 Tage lang waren wir mit dem Bus unterwegs, um von Bariloche nach El Chalten zu gelangen. Etwa 15h taeglich wurden wir dabei ordentlich durchgeschuettelt - denn die Ruta Cuarenta (Strasze Nr. 40) besteht groesztenteils aus Schotterpisten. Was wir von den Fenstern unseres Buses aus sahen, war zwar nicht immer abwechslungsreich, dafuer umso faszinierender. Eine staubige Gesteinswueste war alles was wir 2 Tage lang bis zum Horizont erblicken konnten. Nur ab und zu tauchte eine Tankstelle oder eine Ansammlung von Haeusern auf, die unmotiviert in die Landschaft gebaut wurde.




Doch dann aenderte sich die Landschaft ploetzlich dramatisch. Am Horizont tauchten Berge und Gletscher auf, die immer groeszer und groeszer wurden. Endlich hatten wir El Chalten erreicht - eine staubige Wild-West-Stadt, die auch als Trekking- und Bergsteigermekka Argentiniens bekannt ist.


2 Tage lang marschierten wir dort durch die Berge - mit den Wanderschuhen bis zum beeindruckenden Mt.Fitz Roy und mit den Steigeisen ueber den Viedma-Gletscher, dem groeszten Gletscher der Welt.






Beeindruckt von den gewaltigen Eismassen der suedpatagonischen Eiskappe zog es uns dann weiter nach El Calafate, wo wir von einem noch maechtigeren Gletscher empfangen wurden. Bis zu 60m hoch ragen die Eiswaende des Perito-Moreno-Gletschers aus dem Wasser.



Doch nicht nur unsere Augen wurden hier von der beindruckenden Landschaft verzaubert. Auch kulinarisch hat der Sueden Patagoniens einiges zu bieten. So manches Steak ist inzwischen bereits in unseren Baeuchen verschwunden...

Um den argentinischen Rinderbestand nicht weiter zu gefaehrden, beschlossen wir bald nicht bis ganz an den suedlichsten Zipfel Suedamerikas weiterzureisen, sondern stattdessen das bunte Puerto Natales zu besuchen, von wo aus wir dann den "Torres del Paine"-Nationalpark in Angriff nahmen.


Vermutlich koennt ihr bereits erahnen was jetzt kommt... Natuerlich war das "das Tuepfchen auf dem i" - sozusagen der kroenende Abschluss unseres Patagonien-Abenteuers...

Zum letzten Mal wurden unsere in Hongkong gekauften und nicht ganz Patagonien-tauglichen Billigzelte auf die Probe gestellt. Denn das Wetter ist hier wechselhaft wie sonst wahrscheinlich nirgendwo. Nur mit einem kann man hier fix rechnen - und das ist der Wind (oder besser vielleicht "Sturm"), der permanent konstant stark weht.
Auch die Temperaturen sanken mit jedem Kilometer, den wir uns dem Sueden naeherten - und so half oft nur ein Lagerfeuer und die ein oder andere Flasche (oder auch Packung) Wein, um uns etwas zu waermen...

3 Naechte campten wir im beruehmtesten Nationalparks Suedamerikas, folgten den Trekkingpfade bis zu den "Torres del Paine" und zum Grey-Glaciar und genossen die herrlichen Ausblicke, die sich uns dort boten.






Nach drei abenteuerlichen Tagen lieszen wir dann nicht nur die "Torres" hinter uns, sondern auch unsere windgepeitschten und durchnaessten Zelte...

Ab nach Buenos Aires - und auf ins naechste Abenteuer!

Samstag, 16. Februar 2008

Ein Flug ueber die Datumsgrenze…

Jeder, der die Datumsgrenze schon mal von West nach Ost passiert hat, weisz von der Seltsamkeit, die einem dabei wiederfaehrt…
Am 29. Jaenner verlieszen wir Auckland gegen 17.oo Uhr um etwa 12 Stunden spaeter Santiago de Chile zu erreichen. Dort angekommen sind wir dann schlieszlich am gleichen Tag um etwa 5 Stunden frueher. So eigenartig dass das auch klingen mag - ueber die Datumsgrenze hinweg reist man in die Vergangenheit…

In Chile angekommen, erkannten wir schon bald, dass ohne Kenntnis der spanischen Sprache nicht viel geht. Mit meinen kleinen Spanischkenntnissen und etwas Englisch schafften wir es aber gerade noch ein Hostel zu reservieren, das sich im Nachhinein als Goldgriff herausstellte. Wir wurden dort von einem mehr als nur freundlichen Personal empfangen und bekamen die Moeglichkeit einen ganzen Haufen Einheimischer kennenzulernen. So wurden die ersten Naechte in Chile zum Tag und der Schlaf kam immer kuerzer…







Nachdem wir von Santiago aus noch einen Abstecher nach Valparaiso unternommen hatten, ging´s nach 4 sehr anstrengenden Tagen ueber die Anden nach Argentinien, wo wir der Weinhauptstadt Mendoza einen Besuch abstatteten. Eine Tour durch die argentinischen Weingueter brachte uns jedoch zum Schluss, dass es selbst die “steirischen Heckenklescher” mit den argentinischen Qualitaetsweinen aufnehmen koennen. So enttaeuscht wir vom Wein waren, so begeistert waren wir aber von den kulinarischen Highlights, die uns in Argentinien empfingen. Die Restaurants hier bieten einmalige Steaks und Literbierflaschen zu unschlagbaren Preisen. Wer viel und vor allem gut Essen will und dabei auch noch groszen Durst hat (soll ja auch mal vorkommen), kommt mit 7-10 Euro ziemlich gut aus… Hier laesst´s sich also durchaus leben!!!




Nachdem wir auch noch der Schokoladenhochburg Bariloche im wunderschoenen “Lake District” einen Besuch abgestattet hatten, waren wir schlieszlich bereit fuer die lange und anstrengende Reise in den fernen Sueden, die uns zu unserem Hauptreiseziel hier bringen sollte… Patagonien, wir kommen!!!



Montag, 11. Februar 2008

Neuseeland - Nordinsel

Nachdem wir eine Nacht in Wellington verbrachten, ging´s ab in den Tongariro-Nationalpark, wo wieder einmal unsere Wanderschuhe auf die Probe gestellt wurden.
Frueh morgens zogen wir zu sechst los (hab ganz vergessen zu erwaehnen, dass uns Erwin´s Bruder Seppi wieder fuer knapp 3 Wochen besucht hat), um den Tongariro-Crossing-Trek zu bewaeltigen. Durch einen Regenwald ging´s hoch hinauf zu Vulkankratern und tuerkis schimmernden Lagunen bis wir den Punkt der Entscheidung erreicht hatten ...


Wir waren am Fusze des Ngaurahoe angelangt – einem impossanten kegelfoermigen Vulkan, der unter “Herr der Ringe”-Freunden vielleicht auch als “Schicksalsberg” bekannt ist. Sollen wir den 3-stuendigen Abstecher zum Gipfel wagen, oder es doch sein lassen???
Nur wenige Minuten nachdem wir uns diese Frage gestellt hatten, fanden wir uns bereits auf den Schuttfeldern wieder, die die Flanken des monstroesen Kegels praegen. Haetten wir gewusst, dass es eigentlich gar keinen “Weg” in Richtung Gipfel gibt, dann haetten wir wahrscheinlich anders gehandelt… Zwei Schritte hinauf, und einen wieder herunter – so quaelten wir uns muehsam und vor allem langsam in Richtung Gipfel. Immer tiefer marschierten wir in die Nebelfelder hinein, die nahezu perfekt zu dieser unheimlichen Landschaft passten. Der Nebelteppich war wahrscheinlich auch der Grund fuer ein weiteres Highlight dieses Tages. Ohne Nebel haette der fuszmarode Onkel Christoph von Anfang an das eigentliche Ziel unserer Wanderung erkannt und waere kopfschuettelnd im Tal geblieben. So zeigte er sich aber von einer bis dato noch unbekannten Seite und kaempfte sich tapfer auf den Gipfel.



Um die Anstrengungen des langen Marsches zu vergessen, kamen wir etwas spaeter zum gemuetlicheren Teil des Tages. Nach einem Saunagang und einer erholsamen Stunde im Whirlpool stieszen wir auf Erwin´s Geburtstag an und lieszen den wunderschoenen Tag mit Bier und Kuchen ausklingen…


Am naechsten Tag zeigte sich das Wetter uebrigens wieder von der besseren Seite. So bekamen wir also noch einmal die Moeglichkeit, unser Trekkingziel von der Ferne aus zu sehen...




In den letzten verbleibenden Tagen unseres Neuseeland-Aufenthalts besuchten wir noch die etwas noerdlicher gelegenen Thermalfelder und Geysire sowie einige Surferstraende auf der Westseite der Insel.


Doch schoen langsam neigte sich das Pazifik-Abenteuer dem Ende zu… Die Zelte wurden wieder gepackt, das Gas der Campingkocher bis auf´s Letzte verbraucht und unsere Rucksaecke wieder auf eine lange Reise vorbereitet. Nach knapp 3 Wochen Neuseeland ging´s weiter in Richtung Suedamerika, wo in Chile die naechsten Abenteuer auf uns warteten…